#028 Essen mit Seele: Eine Reise durch die Ernährungspsychologie

Shownotes

Essen ist mehr als nur Kalorien und Nahrungsaufnahme. Und deshalb ist die Ernährungspsychologie ganz wesentlich bei der integrativen Ernährung. In dieser Folge KOST UND REGIE erklärt dir Dr. Claudia Nichterl ganz genau weshalb und gibt dir praktische Tipps an die Hand, mit denen du sofort in die Umsetzung gehen kannst.

Hier findest du die Kostprobe zum Podcast (klick)

… mehr über Dr. Claudia Nichterl gibt es hier: www.integrative-ernaehrung.com/

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00:00:00: Warum Essen mehr ist als nur Kalorien?

00:00:29: Eibers, Kohlenhydrate oder wenn wir uns von der Tcm anschauen außer Chi, Yin und Yang. Essen ist was sehr

00:00:40: komplexes und deshalb ist die Ernährungspsychologie ein ganz ein wichtiger Teil in der integrativen

00:00:46: Ernährung und in der heutigen Folge möchte ich dir mal ein paar Anwendungsgebiete der Ernährungspsychologie

00:00:53: näher bringen, warum das so wichtig ist und auch ein kleines Beispiel, wo du sofort rausgehen kannst

00:01:00: in die Praxis und entweder für dich oder deine Kunden ein bisschen Ernährungspsychologie ausprobieren

00:01:06: kannst. Herzlich willkommen zu dieser Folge von Kost&Raschi, der Podcast über integrative Ernährung

00:01:15: für ein gesundes Leben. Ernährungspsychologie, was ist das? Ähnlich wie die Ernährungswissenschaft ist

00:01:26: es eine sehr junge Wissenschaft und ich würde mal sagen, wir entdecken täglich Neues. Die Ernährungspsychologie

00:01:36: ist aber eine ganz eine wichtige Säule in der integrativen Ernährung, weil wie soll ich sagen,

00:01:43: das was wir essen, wann wir essen, warum wir essen und eben das was wir essen ist ganz tief mit unseren

00:01:53: Emotionen ja auch mit unserem Geist verbunden und deshalb ist es wichtig ein ganzheitliches

00:02:01: Verständnis zum Thema Essen, Ernährung, da kommen die Themen Glaubenssätze, auch Sozialisierung,

00:02:09: wie war das zu Hause, da kommt ganz ganz viel hinein und Ziel in der integrativen Ernährung ist

00:02:18: ja Menschen eine Unterstützung zu sein, dass sie die für sich passende Ernährung rausfinden,

00:02:25: idealerweise maßgeschneidert wie ein gut passendes, gut sitzendes Gleitungsstück und mein Ziel ist

00:02:36: ja auch immer, dass Menschen die Zusammenhänge so verstehen, dass sie für sich selbst gute

00:02:42: Ernährungsexperten werden, um auch ein bisschen frei von diesen ganzen Lehren und Trends zu sein,

00:02:49: die oft auch sehr verwirrend sind. Und die Ernährungspsychologie ist eben da ganz ganz wichtig,

00:02:57: weil viele psychologische Faktoren, Emotionen, Stress und soziale Einflüsse einfach einen

00:03:06: großen Beitrag leisten, wie wir mit unserem Essverhalten täglich umgehen. Man kann so

00:03:14: vereinfacht auch sagen, unser Essen ist so was wie ein Spiegel unserer Seele. Das ist einerseits

00:03:22: etwas sehr Schönes für die Arbeit als integrative Ernährungsexpertin, weil im Idealfall gibt es

00:03:30: eine sehr gute Beziehung zu unseren Kunden mit viel Offenheit, dass wir wirklich ein gutes

00:03:39: Verständnis für das Verhalten schaffen, ein Verständnis wie eng eben das Essen und die

00:03:46: Psyche und das Verhalten miteinander verbunden sind, wo dann gemeinsam eine gute Strategie

00:03:55: erarbeitet wird, um das ganze halt zu optimieren und zu verändern. Also es ist weit weg von, da ist

00:04:03: jetzt die Obergeschleiteterrapeutin, die alles weiß, es ist ein Prozess und das ist auch das Schöne

00:04:10: daran, dass dieser Spiegel der Seele mit achtsamer Arbeit, mit Respekt voller, mit Arbeit auf Augenhöhe,

00:04:22: dass das ein wunderschönes Betätigungsfeld ist. Aber natürlich gibt es aus der Erfahrung

00:04:27: gewisse Tipps und Tricks, die man dann schon einsetzen kann, um vor allem für die Kunden die

00:04:34: ersten Erfolge zu generieren, weil wenn es Erfolge gibt, dann werden wir Therapeuten

00:04:40: ernster genommen, weil das wirkt ja, was man mit uns macht und dadurch wird die Arbeit dann freutvoller,

00:04:48: nachhaltiger und auch finanziell erfolgreicher, weil wir ja weiter empfohlen werden. Also es

00:04:55: ist eine einzigartige Chance, wenn du auch Aspekte der Ernährungpsychologie in deine Arbeit

00:05:02: integrierst, weil du dadurch deine Kunden, deine Klienten auf einer viel tieferen, persönlicheren

00:05:11: Ebene abholen kannst und eben gemeinsam maßgeschneiderte nachhaltige Konzepte erarbeitest. Ganz wichtig,

00:05:22: da geht es jetzt nicht darum, psychische Erkrankungen zu behandeln, wie schwere Depressionen, schwere

00:05:31: Essstörungen, nein, das gehört in die Hände von Fachleuten, aber um Menschen zu bessere

00:05:41: Essentscheidungen zu bewegen, zu motivieren, da sind die Tipps und Tricks der Ernährungpsychologie

00:05:49: ganz hilfreich und einen Tippgewichter heute auf jeden Fall gleich mit. Warum ist die Ernährungpsychologie

00:06:00: wichtig? Ich habe da jetzt normalerweise an, wenn die Gebiete mitgebracht. Vermutlich

00:06:06: hattest du schon einmal Menschen bei dir in der Praxis, wo das Gewicht ein Thema war.

00:06:13: Vielleicht bist du auch selbst davon betroffen und fragst dich, warum du dich immer selbst

00:06:18: sabotierst. Gewichtsveränderung ist mit vielen emotionalen und psychologischen und auch sozialen

00:06:27: Herausforderungen gepflastert. Die Ernährungpsychologie kann hier das Verständnis erweitern, vor allem

00:06:36: im Hinblick darauf, wie Emotionen und Stress das Essverhalten beeinflussen. Das fängt schon

00:06:42: einmal an bei Botenstoffen. Es gibt Botenstoffe, die unsere Sättigung regulieren, das heißt, wir

00:06:49: haben so etwas wie wie wie einen Temperaturmesser oder einen Thermostat. Ein Thermostat wollte

00:06:59: ich sagen. Wir haben so etwas wie ein Thermostat in unserem Gewebe, das dann Signal an unser

00:07:06: Gehirn gibt. Die wichtigsten Hormone dazu sind das Leptin und das Grelin. Und das Leptin ist ein

00:07:15: Hormon, wo wir eine große Hoffnung hatten, dass wenn wir das zum Beispiel als Tablette

00:07:20: einnehmen, dass wir dann den Appetit zügeln könnten. So einfach ist es leider nicht. Aber

00:07:28: wir wissen heute, dass zum Beispiel das Fettgewebe im Bauchbereich, dass dieses Fettgewebe genau

00:07:34: genommen ein Organ ist. Und dieses Organ speichert nicht nur Fett, sondern dieses Fettgewebe hat

00:07:42: auch ganz viel Austausch mit anderen Organen, vor allem mit dem Gehirn. Diese Fettsellen im

00:07:50: Bauch bilden chemische Botenstoffe und Hormone, die eben Appetit und das Essverhalten steuern. Und

00:07:58: da ist einerseits eben dieses Sättigungshormon, das Leptin, welches im Gehirn das Signal gibt.

00:08:05: "Ah, wir sind satt, du kannst den Appetit reduzieren." Aber heute weiß man leider, dass ein erhöhter

00:08:14: Leptinspiegel bei Übergewichtigen, dass dieses Sättigungsbremse leider nur kurzfristig funktioniert.

00:08:22: Weil quasi ja, dieses Thermostat funktioniert nicht mehr so gut. Also wenn schon Übergewicht da ist,

00:08:31: ist diese Hormonregulation beeinflusst. Und genauso das Grelin. Das Grelin ist ein zweiter

00:08:39: Botenstoff, wo wir eben wissen, dass das Grelin in der Magenschleimhaut produziert wird. Und wenn

00:08:47: quasi der Pegelstand im Fettgewebe sinkt, dann sagt das Grelin an das Appetitzentrum im Gehirn,

00:08:54: wir bekommen Hunger. Das heißt, wenn wir abnehmen, wenn die Fettsälen weniger werden, dann schüttet

00:09:04: der Körper Grelin aus und regt wieder den Appetit an. Leider passiert das aber auch,

00:09:12: wenn die Fettsälen gut gefüllt sind, weil durch dieses Fettgewebe, diese hormonelle

00:09:21: Austausch leider schon gestörte ist. Kost und Regie. Heißunger. Und jetzt? Und das ist zum

00:09:30: Beispiel ein Wissen aus der Ernährungpsychologie, dass man da Erklärungsmodelle hat, dass da viel

00:09:36: geforscht wird, dass man die Botenstoffe zum Gehirn anschaut. Das ist jetzt noch nicht die Lösung,

00:09:42: aber es ist zumindest ein Hinweis darauf, dass Menschen mit mehr Gewicht, mit Übergewicht,

00:09:51: quasi mit einem Teufelskreis von Hormonen auch konfrontiert sind. Und umso wichtiger ist es dann,

00:09:58: mit einer individuellen, typgerechten Ernährung zu schauen, dass wir die Menschen gut zättigen

00:10:03: können. Und da bin ich dann sehr, sehr dankbar, dass wir mit den Stoffwechseltypen arbeiten. Das

00:10:09: ist relativ einfach. Wir schauen uns einfach an, wie müssen die Mahlzeiten zusammengestellt

00:10:15: sein im Bezug auf Eiweißfett und Kohlenhydrate, dass die Person gut genährt ist. Und ein Beispiel,

00:10:22: wir sehen halt immer wieder, dass sich zum Beispiel Frauen sehr gesund ernähren, die kommen dann

00:10:28: zu mir in die Praxis und sagen, ja Frau Nichte, ich ernähre mich ja eh so gesund. Ich esse hauptsächlich

00:10:36: Gemüse, ich esse überhaupt kein Fleisch mehr, aber irgendwie geht es mir nicht gut und das

00:10:42: Gewicht wird auch immer mehr statt weniger. Und da schaue ich mir dann an, was gibt es zu essen,

00:10:50: wie lang ist die Sättigung? Und dann kommt man eben drauf, aha, es gibt so mit der Kartoffeln mit

00:10:56: Gemüse und nach einer Stunde ist schon wieder der Heißhunger da und dann gibt es Keksekuchen,

00:11:01: Schokolade und dann beginnt auch dieser ganze emotionale Teufelskreis, das schlechte Gewissen

00:11:07: und man fühlt sich wieder als Versagerin und da kann man mit diesen ernähren psychologischen

00:11:15: Erklärungsmodellen, mit diesem Zusatzwissen einmal ganz gut reingehen und mir persönlich ist

00:11:22: eben auch wichtig zu erklären, was brauchen die Körperzellen, damit sie wieder richtig satt sind.

00:11:28: Also Gewichtsmanagement ist ein Riesenthema, wo man eben ganzheitlich, wo man wirklich alles

00:11:34: kombiniert, dass man sagt, wir brauchen ein bisschen Tcm-No-Hau, wir brauchen die Psychologie,

00:11:39: wir brauchen ein westliches Verständnis über die Nährstoffe und wir brauchen eine gute Beratungstechnik,

00:11:46: deswegen ist ja eine integrative Ernährung auf mehreren Säulen aufgebaut. Emotionales Essen,

00:11:54: ein Riesenthema, Stress hat heutzutage fast jeder, auch Traurigkeit kann ein Thema sein. Intensive

00:12:03: Emotionen, ich sage jetzt nochmal, Geburt, Heirat, das sind zwar alles positive Dinge,

00:12:10: aber auch die können unheimlich stressen und emotional sehr, sehr viel auslösen und da haben

00:12:17: wir eben in der Ernährungspsychologie auch verschiedene Einblicke und Techniken, wo wir

00:12:21: Muster identifizieren und Bewältigungstrategien entwickeln. Und da gibt es dann ganz, ganz einfache

00:12:29: Übungen. Ich mache es gern auch spielerisch. Ein Beispiel, jemand ist sehr gestresst, vergisst

00:12:36: irgendwie den ganzen Tag aufs Essen und dann kommen wir irgendwie drauf, es gibt fünf Kaffee, es gibt

00:12:41: ein Käsebrot und am Abend ein Joghurt, das ist weit davon entfernt, dass es auch Obst und Gemüse

00:12:47: gibt, dass es auch was so Bickshaftiges gibt, um den Körper gut zu nähern, etwas gekochtes.

00:12:54: Und da kann man zum Beispiel gemeinsam einmal schauen, okay, wo sind Ansatzpunkte, wie kann

00:13:03: man das vielleicht auch mit einer spielerischen Dokumentation begleiten?

00:13:08: Ich nehme immer sehr gerne mein Gemüse auf Essblatt, wo man dann eine gewisse Anzahl

00:13:15: Pationen Gemüse für die Woche definiert und jedes Mal wenn eine Pation Gemüse gegessen

00:13:20: wird, dann kann man eines durchstreichen auf diesen Blatt.

00:13:23: Also man kann so spielerische Elemente ein bisschen hineinbringen, Bewusstsein schaffen

00:13:29: und nicht überfordern, ist immer ganz ganz wichtig.

00:13:32: Wo können wir die Ernährungspsychologie noch brauchen?

00:13:38: Ein großes Thema in der heutigen Zeit sind die chronischen Erkrankungen und bei der Prävention

00:13:45: und vor allem im Management von chronischen Erkrankungen wie Bluthochdruck, Darmerkrankungen,

00:13:53: die oft sehr die Lebensqualität rauben.

00:13:56: Stell dir vor, du hast ein Reizdarm und musst 20 mal am Tag groß auf die Toilette.

00:14:02: Du kannst quasi nirgends mehr hingehen, weil du musst das Windern nehmen oder brauchst

00:14:07: immer eine Toilette in unmittelbarer Gehweite.

00:14:11: Das heißt diese Menschen sind massiv beeinträchtigt und ja, es ist gut, dass diese Menschen psychologische

00:14:17: Betreuung bekommen.

00:14:18: Aber Ernährungspsychologisch ist noch wichtiger, weil dann auch ein Grundwissen zum Thema Ernährung

00:14:26: da ist und ich sage mal, viele chronische entzündliche Darmerkrankungen können durch

00:14:31: Ernährungsmaßnahmen sehr gut begleitet, wenn nicht sogar geheilt werden.

00:14:38: Ich muss immer vorsichtig sein, Ernährung darf ja nicht heilen, aber ich sage mal,

00:14:43: dass man den Menschen beibringt, ein frisch gekochtes Essen zu essen statt irgendein fertig

00:14:49: Gericht aus der Mikrowelle.

00:14:50: Das lasse ich mir nicht nehmen.

00:14:53: Und ich kann ja den Menschen beibringen, wie sie sich selber heilen und das ist ja dann

00:15:00: hoffentlich erlaubt.

00:15:01: Und bei Darmgeschichten, Blähungen, bei all diesen Verdauungsgeschichten, wenn wir da

00:15:08: ein Grundwissen haben über Bekömmlichkeit, was im Körper auf diese Probleme auslöst,

00:15:16: da können wir massiv Gutes tun, unterstützen, Lebensqualität steigern.

00:15:22: Ja, vielleicht auch noch sein Feld von der Ernährungspsychologie, je nachdem ob du dich

00:15:30: da berufen fühlst, aber auch Kinder und Jugendernährung ist ein wichtiges Thema.

00:15:36: Gerade unsere Kleinsten wären natürlich ideal, wenn sie gesunde ausgewogene Ernährungsgewohnheiten

00:15:43: in jungen Jahren kennenlernen.

00:15:46: Ich sehe immer mehr junge Menschen, die sich für vegetarische oder vegane Ernährung

00:15:52: entscheiden.

00:15:53: Dann sind oft die Eltern sehr beunruhigt.

00:15:57: Also auch da ist ganz gut, wenn man gute Gesprächstechniken kennt, wenn man weiß, wie

00:16:05: man da gemeinsam Strategien entwickeln kann.

00:16:08: Und auch da gibt es viele spielerische Elemente.

00:16:14: Da mache ich dann gerne auch fast so etwas wie einen Ernährungspsychologie Workshop mit

00:16:20: so Piercups mit Jugendlichen, wo ich dann verschiedene Ernährungsspiele einsetze, was immer sehr

00:16:27: erfolgreich war, war zum Beispiel der Zuckerzucker, wo man mal bewusstseinschaft, wie viel Zucker

00:16:34: ist in manchen Lebensmitteln.

00:16:35: Das heißt, man hat verschiedene Verpackungen, man überklebt dann die Nährstoffangaben,

00:16:41: man legt dann großen Bergwürfelzucker hin und die Jugendlichen warten dann auch mal

00:16:47: zu, ja, wie viel Stück Würfelzucker sind in einer Dose?

00:16:52: Coca Cola, wie viel sind in einem Müsli in irgendeinem Joghurt getränkt und dann gibt

00:16:58: dem nachhinein die Auflösung.

00:17:00: Und ich treffe manchmal Menschen nach 10, 15 Jahren und die sagen dann, Claudia, ich kann

00:17:05: mich noch genau erinnern.

00:17:07: Ein Liter Apfelsaft hat 33 Stück Würfelzucker.

00:17:11: Das werde ich nie vergessen und seitdem trinke ich den Apfelsaft immer 1 zu 3 oder 1 zu

00:17:18: 4 verdünnt, aber am liebsten trinke ich Wasser.

00:17:20: Und das heißt, wenn man da so Übungen macht für Bewusstseinschaffung, Diskussionen,

00:17:27: wenn man regt, auch da wieder auf Augenhöhe arbeitet, das ist extrem wertvoll.

00:17:34: Und wenn man schon bei den Jugendlichen war, Ernährungspsychologie ist natürlich auch für

00:17:39: Menschen die älter werden, ganz, ganz wichtig.

00:17:43: Es verändert sich der Geschmack, der Appetit, die Ernährungsbedürfnisse und auch hier hilft

00:17:50: die Ernährungspsychologie, dass wir ältere Menschen gut begleiten können.

00:17:56: Kost und Regie, wenig Aufwand, große Wirkung.

00:18:00: Claudia's Tab.

00:18:01: Und zum Schluss noch, wo setze ich die Ernährungspsychologie auch sehr, sehr gerne ein.

00:18:07: Mir ist Nachhaltigkeit sehr, sehr wichtig.

00:18:11: Und für mich ist einfach die Ernährung auch etwas, wo wir Kaufentscheidungen treffen.

00:18:20: Unsere Kaufentscheidungen haben natürlich auch einen Einfluss darauf, was wird wie produziert.

00:18:26: Und insofern, wenn wir regionale saisonale Lebensmitteln mehr pflanzliche Kost, auch

00:18:36: ein Bewusstsein für frisch kochen, für einfache Zudaten, für einfache Rezepte schaffen, dann

00:18:47: klingt jetzt vielleicht ein bisschen pathetisch oder wie soll ich sagen, also auch ein bisschen

00:18:54: ja naiv.

00:18:55: Aber ich bin überzeugt davon, dass jede Speise, die wir essen, jedes Mal, wenn wir einkaufen

00:19:03: gehen, also all das, wofür wir Geld ausgeben, auch für unsere Gesellschaft eine Auswirkung

00:19:11: hat.

00:19:12: Nicht nur für unseren Körper, sondern wenn ich einen Bauern aus meiner Nachbarschaft

00:19:17: unterstütze, wenn ich persönlich es zu 98 Prozent fisch aus Österreich, weil ich österreichische

00:19:27: Fischzüchter unterstützen will und nicht irgendeine große Sucht mit Antibiotika und

00:19:34: sonstigen Dingen in irgendwelchen Netzen im Meer, den Billigfisch aus Vietnam oder was

00:19:41: auch sonst, also wir können hier auch etwas dazu beitragen.

00:19:46: Und um da halt auch reinzugehen in die Gespräche, ein Bewusstsein, eine Verhaltensänderung in

00:19:56: Bezug auf nachhaltige Ernährungspraktiken, um das zu fördern, ist es ganz, ganz wichtig,

00:20:02: dass wir uns auch mit den Werten und mit den Überzeugungen der Menschen auseinandersetzen.

00:20:07: Und da kommt eben die Ernährungspsychologie in Spiel, dass man wirklich auch im Beratungskontext

00:20:14: diese Dinge anspricht, Umwelt, Klima, Lebensmittelproduktion, also da kann man ganz, ganz viel machen.

00:20:28: Und wie gesagt, mir persönlich ist das ganz, ganz wichtig und deshalb ist die Ernährungspsychologie

00:20:34: ein großer Teil der integrativen Ernährung, um Menschen einerseits ja ihnen zu helfen,

00:20:41: ein gutes Bewusstsein zu haben für ihren Körper, für Achtzahmkeit und auch, dass sie

00:20:50: es auch bewältigen können, dass sie sich auch nicht überfordern mit diesem Hang zur

00:20:56: gesünderen Ernährung.

00:20:58: Und einer meiner liebsten Sätze in meinen Workshops ist auch immer kochen, ist ein Akter

00:21:04: Selbstliebe und Achtzahmkeit, Genuss, Selbstliebe sind noch ganz, ganz wichtige Elemente in

00:21:14: der Ernährungspsychologie.

00:21:16: Also ich hoffe, ich konnte dir jetzt ein bisschen zeigen und ein paar Beispiele geben, wie du

00:21:24: das auch vielleicht für dich einsetzen kannst, idealerweise integrier es in deine Arbeit,

00:21:34: in deine therapeutischen Anwendungen und vor allem das emotionale Essen, also da gebe

00:21:41: ich da noch zum Abschluss eine ganz einfache Übung, wenn du zum Beispiel jemand hast, der

00:21:46: wirklich sehr von schlechten Gewissen geplagt ist, weil es zum Beispiel immer am Abend beim

00:21:52: Fernsehen noch große Mengen zu essen gibt, dann frag einfach mal so ein bisschen rein,

00:21:58: was ist da so los oder gib mal die Übung mit, wenn zum Beispiel dieser abendliche

00:22:03: Heißhunger kommt, dass diese Person, sagen wir mal so, zehn bewusste Atemzüge macht.

00:22:11: Also bevor die Person zum Kühlschrank geht, zehn Atemzüge, um einmal anzukommen und zu

00:22:18: spüren, was gerade los ist.

00:22:20: Im Idealfall hat diese Person nochmal so für zehn, vierzehn Tage ein kleines Notizbuch,

00:22:27: wo sie nach den zehn Atemzügen ein bisschen aufschreibt, wie geht's ihr, welche Emotionen,

00:22:34: welche Empfindungen gibt es, ist sie traurig, ist sie müde, ist sie gestresst, hat sie

00:22:39: sich geärgert, dass man das einfach einmal dokumentiert, völlig wertfrei und egal,

00:22:47: ob man dann zum Kühlschrank geht oder zur Schokolade, jedes Mal wenn so was auftritt,

00:22:53: kurz innehalten und aufschreiben und diese Aufzeichnungen soll deine Kundin, deine

00:22:59: Klientin dann mitbringen.

00:23:00: Und ich kann dir jetzt schon versprechen, du wirst sofort ein Muster erkennen, es ist

00:23:09: entweder der Ärger über dem Partner, es ist entweder die Müdigkeit, weil man viel

00:23:14: zu viel über die Grenzen geht, es ist irgendwas Emotionales und die Menschen erkennen das

00:23:21: selber, die kommen dann schon mit ein Notizbuch in der Hand und sagen, ich esse immer, weil

00:23:26: ich mich so über meinen Partner ärger und ja, entweder gehst dann kurz rein und fragst,

00:23:34: was ärgert sie denn so, welche Ideen haben sie dazu oder du, hast die Telefonnummer oder

00:23:39: Kontaktadresse von einer guten Psychologin oder Therapeutin.

00:23:43: Aber dann ist klar, das Essen hängt mit einer Emotion zusammen und dort muss man ansetzen.

00:23:50: Und das ist deshalb wichtig, weil du hast vielleicht schon fünfmal gesagt, na das ist

00:23:55: nicht so gescheit, wenn sie am Abend immer so viel vom Fernseher essen, bitte machen

00:24:00: sie das nicht, essen sie nur eine Gemüsesuppe.

00:24:02: Aber es wird nicht funktionieren, da sind Emotionen dahinter und die Gemüsesuppe kann

00:24:09: diese Emotionen nicht ausschalten.

00:24:11: Und deswegen ist es so wichtig, dass du über Grundlagen der Ernährungspsychologie Bescheid

00:24:17: weißt, weil du sonst an dir selbst zu zweifeln beginnst und denkst, jetzt sage ich hier schon

00:24:22: ständig, sie soll am Abend nur Gemüsesuppe essen und nicht diese Unmengen Chips in sich

00:24:27: hineinstopfen, das nutzt nichts.

00:24:30: Da muss man auf einer anderen Ebene ansetzen.

00:24:34: Mit diese Fragetechniken, diese Tipps und Tricks, die kannst du lernen und anfang könnte meine

00:24:43: Kostprobe sein.

00:24:44: Das ist ein gratis Online-Training, wo du in die integrative Ernährung hineinschnuppern

00:24:49: kannst.

00:24:50: Hol dir das gerne auf meiner Website www.integrative-ernährung.com/kostprobe.

00:25:00: Ich freue mich natürlich immer, wenn ich höre oder auch bei den Bewertungen auf iTunes

00:25:09: oder Spotify mitbekomme, wie dir mein Podcast gefällt.

00:25:12: Also vielleicht nimmst du dir jetzt noch eine Minute und gibst mir eine Bewertung und schreibst

00:25:18: nur vielleicht auch rein, welche Folge du gerade gehört hast und was du dir mitnimmst.

00:25:24: Findest mich auch auf Social Media.

00:25:26: Auch da freue ich mich über deine Meinung zur Ernährungspsychologie und selbstverständlich

00:25:33: kannst du mir auch deine Fragen schicken.

00:25:35: Alles Liebe, schön, dass du da warst.

00:25:38: Hol dir direkt noch mehr Tipps auf den Teller und damit in dein Leben.

00:25:42: In der nächsten Folge von Kost und Regie.

00:25:45: Integrative Ernährung für ein gesundes Leben.

00:25:48: Und auch auf integrative-ernährung.com/kostprobe.

00:25:54: Hier findest du Dr.

00:25:55: Claudia Nichter als Akademie für integrative Ernährung und mehr.

00:25:59: Zum Beispiel welchen Background Claudia hat, wie ihr eigener Weg war, was das alles mit

00:26:04: der Lindenstraße und Mexiko zu tun hat.

00:26:06: Na neugierig geworden?

00:26:08: integrative-ernährung.com/kostprobe.

00:26:13: SWR 2021

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