#032 Zwischen Brot und Bauchschmerzen: Die Wahrheit über Weizen und Gluten

Shownotes

Ist Weizen wirklich so gefährlich wie alle sagen? In dieser neuen Episode von KOST UND REGIE beschäftigt sich Dr. Claudia Nichterl mit Weizen und Gluten. Sie spricht über die Wahrheit der Produkte, die Vorurteile und Nachteile und wie sie unserem Körper verwöhnen können. Dürfen wir noch bedenkenlos Apfelstrudel essen und wann sind Weizenprodukte wirklich gefährlich für unser Wohlbefinden, oder liegt es doch an der Art und Weise wie und was wir generell so essen? Das und mehr hört ihr in dieser Folge.

Hier findest du die Kostprobe zum Podcast (klick)

… mehr über Dr. Claudia Nichterl gibt es hier: www.integrative-ernaehrung.com/

Transkript anzeigen

00:00:00: Hallo, herzlich willkommen zu einer neuen Folge der "Konstruktion der Medizin" von Dr. Claudia.

00:00:10: Hallo, herzlich willkommen zu einer neuen Folge von "Kost und Regie" heute zum Thema Zwischen

00:00:36: Brot und Bauchschmerzen, die Wahrheit über Weizen und Gluten. Ich dachte mir, es ist wieder

00:00:43: mal Zeit, über das Thema Brot oder noch viel besser über Weizen und Gluten zu sprechen. Was war

00:00:52: der Anlass dazu? Ich habe kürzlich einen ganz lustigen Karton gesehen, wo eine Frau sagt,

00:01:00: aber Weizen und Gluten machen ja gesunde Menschen krank und der Bettmann steht ihr

00:01:08: gegenüber und wischt sie so quasi aus dem Bild mit dem Satz "Genug des Unfuchs". Und das sehen

00:01:15: wir schon. Beim Thema Weizen und Gluten haben wir wirklich ja ein großes Dilemma, ein großer

00:01:22: Diskussionsbandbreite und ich dachte mir, es ist einmal ganz gut da, ein bisschen mehr.

00:01:29: Hinzuschauen. Was werde ich in dieser Folge machen? Ich werde mal erklären, was ist Gluten oder Gluten,

00:01:36: wie immer du es aussprechen willst und wie schaut es mit Weizen aus? Was ist auch so meine

00:01:43: Erfahrung aus über 8000 Ernährungsberatungen? Warum ich schon wichtig finde, das Thema ernst zu

00:01:50: nehmen und wie immer in meinen Folgen ist natürlich ganz wichtig. Was machen wir jetzt in

00:01:55: der Praxis damit? Entweder für dich persönlich oder wenn du in einem Gesundheitsberuf tätig

00:02:01: bist. Wie kannst du nach dieser Folge schon wertvolle Infos weitergeben und wie immer geht es

00:02:09: mal auch darum, dass du dich sicher und kompetent in allen Ernährungsfragen fühlst.

00:02:15: Darum werden wir ein bisschen tiefer in dieses Thema eintauchen. Ja, spannend ist es schon. Über

00:02:22: Jahrhunderte war der Weizen in unseren Breiten das Grundnahrungsmittel und in manchen Gegenden

00:02:30: der Welt ist Weizen noch immer ein Grundnahrungsmittel. Aber es mehren sich die Publikationen, die Influencer,

00:02:39: die Geschichten darüber, dass Weizen ja angeblich so so böse ist. Und das Böse im Weizen ist vor

00:02:50: allem das enthaltene Gluten. Und schauen wir uns mal ein bisschen genauer an, was ist dieses Gluten

00:02:59: oder Gluten? Du hast den Begriff sicher schon einmal gehört. Es ist ja seit Jahren ein großer Trend,

00:03:06: sich Gluten oder Gluten frei zu ernähren. Und dieses Gluten ist genau genommen der Eiweißgehalt

00:03:17: im Getreide. Also das ist quasi das Protein, also das, was ja auch den Nährwert vom Getreide erhöht.

00:03:25: Die Eiweißversorgung ist ja auch vom Jahr in aller Munde. Und das Eiweiß im Weizen oder auch in

00:03:33: anderen Getreiden ist das Gluten. Und es gibt unterschiedliche Glutenstrukturen von der Chemie.

00:03:42: Also wir haben zum Beispiel im Weizen die Glutenine und dann gibt es auch noch die sogenannten

00:03:49: Prolamine. Das sind andere Teilstrukturen vom Eiweiß und da ist zum Beispiel das Gliadine

00:03:58: im Weizen, das Säkalin im Rocken, das Hordein in der Gerste und das Arvenin im Hafer. Warum

00:04:08: sind diese Begriffe wichtig? Die sind vor allem wichtig, wenn jemand die Krankheit Zöliakie hat,

00:04:15: weil da wird dann ein bisschen genauer nachgeschaut, gegen welches dieser Prolamine ist eben der

00:04:23: Körper empfindlich. Und erfreulicherweise gibt es Menschen mit Zöliakie. Das ist eine chronisch

00:04:30: entzündliche Erkrankung im Darm. Die muss man auch wirklich ernst nehmen. Aber es gibt Menschen,

00:04:36: die zum Beispiel auf das Arvenin im Hafer nicht empfindlich sind. Das heißt es gibt Zöliakie-Patientinnen,

00:04:42: die Hafer vertragen, aber sie vertragen keine Gerste, keinen Rocken und keinen Weizen. Also deswegen

00:04:49: ist es auch wichtig, dass man diese Details kennt. Was macht dieses Gluten oder dieses Protein im

00:04:56: Getreide? Es ist einerseits für die Teigfestigkeit verantwortlich und vor allem auch für die

00:05:04: Backfähigkeit oder dass das Getreide gut zum Backen geeignet ist. Also das macht den Teig

00:05:12: geschmeidig. Es sorgt dafür, dass der Teig auch elastisch ist. Wenn du zum Beispiel einen Strudelteig

00:05:19: machst, wie in Österreich machen, ja sehr gerne Strudel und wir ziehen dann den Teig ganz dünn

00:05:25: aus, so über die ganz große Tischplatte. Hat das meine Oma gemacht, dass man dann einen guten Apfelstrudel

00:05:31: zum Beispiel machen kann. Und dieses Gluten, da geistern halt sehr, sehr viele Informationen

00:05:40: herum und ich muss sagen, ich habe auch schon das ein oder andere nachgeplappert, ohne dass ich

00:05:46: wirklich seriöse Informationen hatten. Also was geistert da immer so herum? Ja, heute ist der

00:05:52: Glutengehalt viel höher als früher in den Getreiden, weil da wurde ja Gentechnisch und Züchtungstechnisch

00:06:00: verändert und das sind immer Dinge, die halt so herum geistern, nachgeplappert werden, wie gesagt,

00:06:07: ich bin da auch nicht frei von jeder Schuld. Und wenn man aber jetzt Zahlen nochmal genauer anschaut,

00:06:13: ich habe mal Daten rausgeschucht von einem Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung

00:06:21: vom Leibnizinstitut für Lebensmittelsystembiologie und das sind Zahlen aus dem Jahr 2020. Da wurden

00:06:32: 60 Weizen-Sorten analysiert und da wurde festgestellt, dass die modernen Weizen-Sorten

00:06:40: eigentlich etwas weniger Eiweiß enthalten als alte Weizen-Sorten und dass der Glutengehalt

00:06:46: über die letzten 120 Jahre sehr konstant ist. Aber, und hier kommt jetzt das große Aber, die

00:06:55: Zusammensetzung der unterschiedlichen Varianten vom Gluten hat sich verändert und diese sogenannten

00:07:05: Gliadine, also der Teil im Weizen, der eben als kritisch gesehen ist, der ist sogar um 18%

00:07:14: gesunken und der gehalte Glutenine, die vor allem für die Backqualität verantwortlich sind, der ist

00:07:22: um 25% angestiegen. Also auch da, wenn wir die Zahlen anschauen, ist es gar nicht so schlimm,

00:07:29: wie das immer so im populärwissenschaftlichen Sprech dargestellt wird. Und das bestätigt

00:07:37: im Großen und Ganzen, was ich immer auch so vom Hausverstand her sage. Ich sage das immer in

00:07:44: meinen Vorträgen, auch in meinen Beratungen. Es ist nicht der Weizen-Schuld, sondern es sind

00:07:52: wir Menschen daran beteiligt, dass wir vielleicht ungünstige S-Entscheidungen treffen. Das heißt,

00:07:59: der Weizen ist nicht so viel anders wie früher, aber was sich massiv verändert hat, ist, wir haben

00:08:06: viel mehr Weizen auf dem Tisch als früher. Das heißt, in der Früh gibt es irgendeinen Weizengebäck

00:08:14: oder Brot, zum Mittag gibt es die Nudeln aus Weizen und am Abend gibt es vielleicht die

00:08:18: Pizza aus Weizen. Das heißt, wir, wir Menschen, wir treffen S-Entscheidungen, die ungünstig sind

00:08:25: und was auch noch dazu kommt, das Brot und Gebäck, der Pizzateig von der Tiefkühlfertig-Pizza,

00:08:33: das ist nicht mehr der Weizen pur. Wenn wir ein industriell hergestelltes Brot oder Backwaren zu

00:08:41: uns nehmen, enthalten die bis zu 200 Substanzen, die großteils nicht deklariert werden müssen. Und

00:08:51: zwar geht es da um technische Hilfsmittel, um Enzyme, um einfach Zutaten, die die Teigführung

00:08:59: verkürzen, die die industrielle Verarbeitung von Teigen verbessern, die müssen nicht deklariert

00:09:06: werden, weil in der Lebensmittelchemie sagt man, das sind Enzyme und wenn dann der Teig, also durch

00:09:13: die Teigführung durch das Backen werden ja diese Enzyme verarbeitet und aus meiner Sicht, und das

00:09:21: ist jetzt nicht wissenschaftlich, aber das ist Hausverstand pur, macht das einen Riesenunterschied.

00:09:26: Ob ich jetzt ein Brot habe, so ganz klassisch, dass ich sage, ich nehme ein Mehl, ich nehme Wasser,

00:09:32: ich nehme ein Sauerteig, ich nehme Salz und ich nehme Gewürze, das sind fünf Zutaten oder ob

00:09:39: ich ein industrielles Produkt habe mit bis zu 200 Zutaten, wo kein Mensch weiß, wie unser Körper

00:09:45: darauf reagiert und wie wir vielleicht auch Wechselwirkungen haben, vor allem wenn wir dann auch

00:09:52: noch Süßstoffe zu uns nehmen, Farbstoffe und Konservierungsmittel, also ich glaube, das ist das

00:09:58: Supergau für unsere Magendahmschleimhaut und deswegen haben wir so viele Probleme. Also wenn

00:10:04: wir das Thema Gluten anschauen, rein wissenschaftlich, wenn wir die Getreide analysieren, hat sich da nicht

00:10:13: so viel verändert und was auch noch spannend ist, was die meisten nicht wissen, Dinkel enthält mehr

00:10:20: Gluten als Weizen, aber komischerweise vertragen die Menschen den Dinkel besser und da ist auch die

00:10:28: große Frage, wie weit ist auch unsere Meinung, unsere Einstellung, unsere Psyche, unsere Erwartungshaltung,

00:10:36: der Placeboeffekt, wie weit auch der daran beteiligt ist. Also das sind wir mal so Fakten. Trotzdem haben

00:10:47: wir das Problem, dass ganz viele Menschen Vertaunstörungen haben, wenn sie vor allem Brot und

00:10:53: Gebäck zu sich nehmen und woran könnte das liegen? Integrative Ernährung ist da super, weil wir auch

00:11:02: da eine Erklärung dafür finden. Brot und Gebäck sind durchaus Zudaten, die sehr trocken sind und wenn

00:11:13: du dich mit der Tcm schon einmal beschäftigt hast, wir denken immer in Yin und Yang. Yin sind so die

00:11:19: Körpersefte und Yang ist so die Körperkraft, die Energie und Dynamik. Wenn wir den ganzen Tag

00:11:27: trockene Zudaten zu uns nehmen, in der Früh ein Brötchen, ein Toastbrot vielleicht, am Abend die

00:11:36: Pizza, dann ist das keine Nahrung, die eine Säftebildung in unserem Körper fördert und sie

00:11:47: liegt uns auch sehr trocken, schwer, grümmelig wie ein Stein, schwer vertaulich im Magen. Stell dir

00:11:55: einfach einmal vor, du isst zwei Käsebrote am Abend, wie sich das anfühlt und stell dir vor,

00:12:02: du isst eine Gemüsesuppe oder einen Gemüseeintopf, ein Gemüsekörer am Abend. Allein wenn du da in

00:12:11: Spüren gehst, wirst du den Unterschied schon spüren und wenn du zur Suppe dazu ein Käsebrot

00:12:18: ist, ich sage immer damit das Brot ein bisschen in der Suppe schwimmen kann, hat das auch schon

00:12:23: einen ganz anderen Effekt auf deinem Körper. Warum bin ich so überzeugt davon, dass dieses Thema

00:12:29: trockene Mahlzeiten der Auslöser für die Beschwerter sind, weil ich das hunderte Mal gesehen habe,

00:12:37: dass Menschen mit Verdauungsbeschwerden auf einmal beschließen, sie wollen sich glutenfrei ernähren,

00:12:45: das heißt sie kaufen glutenfreies Brot oder essen Reiswaffeln und die Beschwerden werden

00:12:51: aber nicht besser. Warum? Weil es noch immer ein trockenes Brot ist und was auch sehr spannend ist,

00:13:01: weil es nämlich viele Menschen nicht wissen, Kuskus und Bulgur entsteht auch aus Weizen,

00:13:10: aber wenn Menschen Gemüseköreres, Gemüseeintöpfe essen mit Kuskus und mit Weizen, haben sie

00:13:17: keine Beschwerden, da geht es ihnen sehr, sehr gut. Das heißt es ist nicht der Weizen, sondern es ist

00:13:24: die Zubereitung, es ist dieses trockene, harte, getostete und da muss ich jetzt einmal meine

00:13:32: ganzen TCM-Kolleginnen einmal ein bisschen in Pflicht nehmen. Ja, getostetes Brot ist bekömmlicher,

00:13:39: weil es jetzt nicht mehr so feucht und so batzig ist, was immer ein bisschen für unsere Verdauungskraft

00:13:46: herausfordernd ist, aber ein trockenes Brot ist auch nicht bekömmlich für Menschen,

00:13:52: die einen starken Genmangel haben. Also ich sage mal,

00:13:54: alle so ab 40, wo wir alle schon ein bisschen ausgetrocknet sind, wenig Yin haben, die Neigung

00:14:03: haben, dass wir ein bisschen in die Hitze gehen und gerne ein getrostetes Brot, aber

00:14:09: bitte ist eine Suppe oder einen Eintopf dazu und wenn du in der Früh mal ein süßes Toastbrot

00:14:16: ist, dann ist ein Schüsselkompott dazu, Apfelkompott, Birnenmus, was auch immer. Aber

00:14:22: achte darauf, dass diese trockenen Brotmalzeiten ein bisschen was Saftiges bekommen, damit du

00:14:29: es leichter verdauen kannst. Also das einmal zum Thema Gluten. Und was zusätzlich zum

00:14:39: Gluten im Getreide auch immer noch ein Thema ist, sind die sogenannten ATIs. ATI ist eine

00:14:49: Abkürzung für Amylase-Tripsin-Inhibitoren. Das sind quasi Inhaltsstoffe im Getreide,

00:14:58: die natürlicherweise enthalten sind. Das ist sowas wie ein natürlicher Fressschutz gegen

00:15:07: Ungeziefer gegen Käfer. Das heißt, wenn ein Käfer das Weizenkorn knappert, dann

00:15:13: sorgen diese ATIs im Getreide dafür, dass Amylase und Tripsin, das sind Verdauungsenzyme, die

00:15:23: sowohl wir Menschen in unserem Körper haben, als auch die Käfer. Und Inhibitor bedeutet,

00:15:32: es wird gehemmt. Das heißt, diese Verdauungsenzyme werden gehemmt. Du kannst dir das so vorstellen,

00:15:37: eine Maus oder ein Käfer an unsere Vorräte gehen und Getreidekörner knappern, dann

00:15:44: kriegen sie Bauchschmerzen, weil ihre Verdauungsenzyme gehemmt werden und dann tut ihnen das nicht

00:15:50: gut und dann wollen sie nicht mehr davon essen. Da unser Körper, der menschliche Körper, auch

00:15:56: Amylase und Tripsin als Verdauungsenzyme produziert und auch benötigt, wenn jetzt sehr viel ATIs,

00:16:05: Amylase, Tripsin-Inhibitoren im Getreide sind, dann spüren wir das auch bei der Verdauung. Das heißt,

00:16:13: wenn wir sehr viel Getreide zu uns nehmen, wo diese ATIs drinnen sind, haben wir Verdauungsgeschwerten.

00:16:22: Und da ist dann immer die Frage, hat sich auch dieser ATI-Gehalt verändert und da muss ich mich

00:16:32: selber jetzt auch in die Pflicht nehmen. Ich unterrichte ja seit vielen Jahren und mein Wissensstand,

00:16:38: den ich aus einem Buch vom Dr. Ledo-Kopfsky hatte, war auch immer, dass sich dieser ATI-Gehalt erhöht

00:16:45: hat in den letzten Jahren, aber jetzt habe ich mal auch eine Studie herausgesucht und Daten aus dem

00:16:51: Jahr 2021 und da kommt raus, dass dieser ATI-Gehalt nicht verändert ist. Allerdings gibt es Sorten,

00:17:03: also es gibt Getreide, die haben von Haushaus ein bisschen mehr ATIs und dann gibt es welche,

00:17:07: die haben weniger. Und das Spannende ist alte Weizenarten, wie der Dinkel oder der Emma,

00:17:15: die gehören zur Weizenfamilie, die haben teilweise sogar höhere ATI-Gehalte als der

00:17:21: moderne Weizen. Und dann gibt es auch das Einkorn, das ist beinahe ATI frei. Das heißt, Einkorn ist

00:17:31: eine sehr, sehr gute Alternative für Menschen, die so diese Glutensensitivität haben, die einfach

00:17:39: sehr empfindlich aufgetreide sind. Also das ist jetzt auch für mich so ein neuer, guter Wissens- und

00:17:47: Erkenntnisstand, der sich durchaus auch bestätigt hat, weil ich das immer wieder hör, dass Einkorn

00:17:52: sehr, sehr gut vertragen wird. Dinkel oder Emma, wie gesagt, hat an höheren Gluten gehalt und höhere

00:18:01: ATIs wird aber auch gut vertragen. Möglicherweise ist es auch diese positive Einstellung zu diesen

00:18:07: Getreide und vielleicht ist es auch die andere Zubereitung oder jemand, der in der Lage ist,

00:18:13: mit Dinkel und Emma zu kochen, hat wahrscheinlich auch mehr Erfahrung in der Küche, bereitet sich

00:18:20: mehr frische und gekochte Mahlzeiten zu und deswegen sind vielleicht auch weniger Beschwerden

00:18:26: da. Es ist wie so oft auch bei Studien oder Annahmen, ist immer die Frage, gibt es eine

00:18:34: Kausalität, einen wirklichen Zusammenhang und das ist gerade beim Essen, bei Verdauungsbeschwerden

00:18:41: durchaus oft ein bisschen komplex und herausfordernd. Das heißt, da macht es auf jeden Fall Sinn,

00:18:47: auch einmal Ernährungsprotokoll zu führen, wirklich mit einer Ernährungsfachkraft einmal

00:18:52: genauer hinzuschauen und wie gesagt aus meiner Erfahrung ist es eher die Art der Zubereitung,

00:18:58: dass eben ein Weizenbrot oder eine Weizenpizza, die löst Verdauungsbeschwerden aus und wenn

00:19:06: ich aber Weizenkuskus oder Weizenbulgur in einer Gemüsesuppe in einem Eindopf esse,

00:19:12: habe ich überhaupt keine Beschwerden. Also meine Erfahrung und mich interessiert auch

00:19:16: wie deine ist, sowohl deine persönliche als auch wenn du mit Menschen arbeitest und sie

00:19:22: berätst, ob du das auch bestätigen kannst. Also mich interessiert immer, wenn man einen

00:19:27: Austausch haben, das heißt schreib mir, kommentiere auf Social Media, wie geht es dir mit Gluten

00:19:34: und Weizen, wie siehst du diese Thematik und nochmal zur Zusammenfassung, für mich ist

00:19:41: ganz entscheidend die Art der Zubereitung und natürlich auch, dass man nicht dreimal am

00:19:47: Tag Weizen oder Gluten zu sich nimmt. Also ich bin ein großer Fan davon, möglichst viel

00:19:53: Abwechslung zu haben und ich würde mal sagen, von sieben Tage in der Woche habe ich sicher

00:19:58: zwei oder drei Tage, wo ich mich komplett glutenfrei ernähre, weil ich halt auch Kartoffeln

00:20:03: esse und Reis und Hirse generell wenig Brot esse und das ist auch der Weg, denn ich empfehle,

00:20:13: dass ich sage, ja, ein bisschen Gluten reduzieren, aber man muss jetzt nicht hundert Prozent

00:20:20: glutenfrei leben, schon gar nicht, wenn man gesund ist. Aber was auch noch ganz interessant

00:20:26: ist und diese Zahlen möchte ich da auch noch sagen, zum Thema Weizen zu böse, ich habe

00:20:32: mal angeschaut, den Weizenverzehr pro Kopf in ausgewählten Ländern und wie das mit

00:20:40: dem Übergewicht ist. Es heißt ja immer, ja, wer viel Weizen ist, wird übergewichtig

00:20:46: und auch da ist es nicht mit der Kausalität, wer viel Weizen ist, ist vielleicht auch viel

00:20:52: Kuchen und da ist dann auch Zucker drinnen und mehr Fett und man ist vielleicht auch weniger

00:20:57: Obst und Gemüse, weil man mehr Pizza ist, also es ist immer ganz wichtig, gibt es eine

00:21:04: Korrelation, gibt es eine Kausalität, also da muss man ein bisschen genauer hinschauen

00:21:10: bei den Studien und was ich sehr interessant finde, so Länder, wo ein bisschen anders

00:21:16: gegessen wird wie bei uns, also wo noch nicht so viel Industrienahrung auf den Tisch kommt,

00:21:23: die zum Beispiel Aserbaidschan, Tunisien oder Marokko, die haben einen sehr hohen Konsum

00:21:30: von Weizen pro Kopf, also Aserbaidschan steht da ziemlich an der Spitze, da essen die Menschen

00:21:38: pro Kopf 200 Kilo Weizen pro Jahr, in Tunisien 196 Kilo Weizen und in Marokko 188 Kilo Weizen

00:21:49: pro Jahr und die Übergewichtsrate ist zum Beispiel in Aserbaidschan unter 20 Prozent,

00:21:58: was meine ich damit übergewicht, einen Bodymassindex von über 30 und wenn wir uns an Deutschland

00:22:05: anschauen, wir haben in Deutschland Zahlen von 88,6 Kilo Weizen pro Jahr, also viel weniger

00:22:16: als die Hälfte, 88,6 Kilo im Vergleich zu 200 Kilo und wir haben aber da eine Übergewichtsrate

00:22:24: von 22,3 Prozent, also das ist höher, obwohl wir weniger Weizen in Deutschland essen.

00:22:31: In den USA ist es ganz arg, die konsumieren etwa 84 Kilo Weizen pro Jahr, haben wir eine

00:22:39: Übergewichtsprävalenz von 36 Prozent, also auch da sieht man, es ist nicht der Weizenschulden

00:22:47: im Übergewicht, sondern das ist ein multifaktoriales Thema, da spielen ganz andere Sachen noch

00:22:54: hinein.

00:22:55: Also insofern möchte ich abschliessen sagen, dass mein Weizen und mein Gluten ist ein bisschen

00:23:01: komplexer, es ist nicht der Weizenschuld, es ist nicht das Glutenschuld, sondern es

00:23:09: ist oft die einseitige Auswahl von uns Menschen und es ist die Art der Zubereitung.

00:23:14: Was aber noch wichtig ist, es gibt Menschen, die sind empfindlicher, es gibt etwas, das

00:23:23: nennt sich Weizen-Sensitivität oder Gluten-Sensitivität und wenn du wirklich spürst, dass zum Beispiel

00:23:33: auch nach dem Verzieher von Cuscus noch Bulgur, nach bekörmlichen Mahlzeiten, dass du Symptomverschlimmerungen

00:23:41: hast, dass es dir nicht gut geht, dann lass es einfach einmal weg.

00:23:47: Und was ich auch in der Ernährungsberatung immer wieder mache und was ich auch in der

00:23:52: Ausbildung meiner Studentinnen beibringe, ist bei akuten Magen-Darm-Beschwerden, Reizdarm-Syndrom,

00:23:59: chronisch entzündlicher Darm-Erkrankungen, Blähungen ständig, dass man wirklich einmal

00:24:05: 10 bis 14 Tage glutenfrei Ernährung empfiehlt.

00:24:09: Das hat auch den Vorteil, dass auf einem Schlag einmal alle Brot- und Gebäck-Mahlzeiten eliminiert

00:24:18: werden, dass die Menschen lernen sich Suppen, Eindopfe, bekömmliche Schnellechiersegerichte

00:24:26: zuzubereiten oder ganz schnell was mit Reis oder Reisnudeln normal.

00:24:30: Da gibt es ja wirklich schnelle, einfache Rezepte und dass man dann wirklich nach 3-4

00:24:37: Tagen schon merkt, ob sich was verändert.

00:24:40: Und das möchte ich da auch noch mitgeben, wenn du therapeutisch tätig bist und zu dir

00:24:45: kommen Menschen, die sagen, sie ernähren sich schon ein Jahr glutenfrei und sie haben

00:24:50: aber noch immer die oder die Beschwerden.

00:24:52: Da ist eine meiner wichtigsten Fragen, dass ich sage, naja, warum ernähren sie sich glutenfrei,

00:24:58: wenn die Beschwerden nicht besser wurden.

00:25:01: Also jede Maßnahme, die nicht binnen 3, 4 oder spätestens 14 Tagen eine massive Verbesserung

00:25:09: bringt, dann braucht man diese Maßnahme nicht einhalten.

00:25:13: Also bitte keine unnötigen Einschränkungen, wenn sich dadurch nichts verbessert.

00:25:19: Einschränkungen machen immer Stress.

00:25:22: Einschränkungen haben immer die Gefahr, dass man in einen Nährstoffmangel rutscht.

00:25:27: Und deswegen sehe ich das sehr, sehr kritisch, wenn sich gesunde Menschen glutenfrei ernähren.

00:25:34: Ja, weizenfrei ist durchaus möglich.

00:25:38: Also man muss jetzt nicht unbedingt den Weizen essen, wenn man stattdessen Dinkel, Hirse,

00:25:44: Hafer, Gerste, wenn all diese Dinge dabei sind, das ist völlig okay.

00:25:49: Es mag ja auch nicht jeder die Hirse.

00:25:52: Aber unnötige Einschränkungen vermeiden und vielleicht auch schauen über die Zubereitung,

00:26:00: über das Würzen, über das Saftig, Suppeak, andere Kochen, das Verdauungssystem zu unterstützen.

00:26:10: Ja, ich hoffe, es waren aber wichtige Tipps für dich dabei.

00:26:14: Als kleines Geschenk kannst du dir auch auf meiner Website www.integrative-ernährung.com/kosmos.

00:26:22: Ein gratis Online-Training runterladen, das sind Rezepte ohne Weizen, ohne Gluten dabei.

00:26:29: Und ja, hol dir das und probier es aus.

00:26:33: Schreib mir, kommentiere.

00:26:35: Ich freue mich auf einen Austausch, wie du das siehst mit Weizen und Gluten.

00:26:41: Also im Sinne von Batman Schluss mit dem Umfug.

00:26:45: Ich hoffe, dass du jetzt aber mehr Hintergrundinformationen hast, dass du dich jetzt sicher und kompetent bei Beratungen fühlst.

00:26:55: Und wenn dir noch eine Info fehlt, schreib mir, dann mache ich gerne noch eine weitere Podcast-Folge dazu.

00:27:02: Alles Liebe und Möge, als deinem Bauch gut gehen und du weniger Fragezeichen im Kopf haben zum Thema Weizen und Gluten.

00:27:13: Hol dir direkt noch mehr Tipps auf den Teller und damit in dein Leben.

00:27:17: In der nächsten Folge von Kost und Regie.

00:27:20: Integrative Ernährung für ein gesundes Leben.

00:27:23: Und auch auf integrative-ernährung.com/kostprobe.

00:27:29: Hier findest du Dr. Claudia Nichter als Akademie für integrative Ernährung und mehr.

00:27:34: Zum Beispiel, welchen Background Claudia hat, wie ihr eigener Weg war, was das alles mit der Lindenstraße und Mexiko zu tun hat.

00:27:41: Na neugierig geworden?

00:27:43: Integrative-ernährung.com/kostprobe.

00:27:48: aber

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